LIMBURG-WEILBURG. Die örtliche Feuerwehr ist ein lustiger Haufen. Stets zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird; egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit, egal, bei welchem Wetter, egal, ob Sonn- oder Feiertag ...
Von Marion Morello
Auf die Truppe ist tausendprozentig Verlass. Manchmal schlagen die Männer in Uniform aber doch ein wenig über die Stränge. Dann rücken sie aus, mit allem, was der Fuhrpark hergibt. In voller Stärke – personell wie maschinell. Blaulicht und Sirene an, als gäb’s kein Morgen. „Jetzt hat es sicher wieder einen schweren Unfall am Elzer Berg gegeben“, mag man spekulieren, wenn zehn, 15 Minuten lang das „Tatütata“ alle anderen Geräusche in weitem Umkreis überschallt.
Schnell den Polizei- und Unfallreporter alarmiert, damit uns und vor allem dem Leser nichts entgeht. In gut und gerne 80 Prozent der Fälle meldet sich der rasende Reporter schon kurze Zeit später: „Ein Wäschetrockner hat Feuer gefangen.“ Oder: „Ein Reifen brennt.“ Oder: „Eine Mülltonne qualmt.“ Okay, können die Einsatzkräfte ja vorher nicht genau wissen, was sie am Brand- oder Einsatzherd erwartet. Im Sommer sehr beliebt: Die Feuerwehr rückt aus, man muss angesichts des ohrenbetäubenden Sirenen-Lärms den Super-GAU eines Atomkraftwerkes vermuten. Hinterher stellt sich nicht selten heraus, dass irgendwo im Kleingarten eine Thuja-Hecke Feuer gefangen hat, weil der Hobbygärtner mit seinem Flammenwerfer beim Abfackeln des Unkrauts zu leichtsinnig war. Scheint allerdings ein örtliches Phänomen zu sein.
Und wenn die Retter in der Not sozusagen gänzlich „der Teufel geritten“ hat und die roten Löschfahrzeuge einen kompletten Straßenzug in Beschlag nehmen, eine riesige Kolonne sich durch die Gassen schlängelt – zuweilen auch mit Luftballons geschmückt –, dann kann es auch mal sein, dass ein Feuerwehr-Kamerad an jenem Tag einen runden Geburtstag feiert und ihm ein ohrenbetäubendes Ständchen gebracht wird. Liebe Feuerwehrmänner, bleibt genauso, wie ihr seid. Wir sind froh, dass wir euch haben!
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.
