WEILBURG. Das Lahntal ist zwar nicht das Ahrtal, aber das Weiltal ist aufgrund seiner Topografie mit Hängen und Bachläufen ähnlich ...

Dank des neuen Hochwasserschutzsystems ist Weilburg besser für das gerüstet, was nicht verhindert werden kann

Von Margit Bach

Die Stadt Weilburg verfügt nun über ein neues mobiles Hochwasserschutzsystem, das Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) bei einem Pressetermin am Feuerwehrstandort Waldhausen zusammen mit dem Ersten Stadtrat, Heinz Schweitzer (CDU), Stadtbrandinspektor Christian Gros, dessen Stellvertreter Thomas Franke, Julian Schwarze von den Stadtwerken, Bauamtsleiter Roger Schmidt, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Energie und Verkehr, Wolfgang Gerhardt, sowie Magistrats- und Fraktionsmitgliedern vorstellte.

Jedes der roten Kunststoffelemente hat eine Höhe von einem Meter und verfügt über ein am Fuß im rechten Winkel angebrachtes weiteres gleiches Element. So können die einzelnen Teile nebeneinander zusammengesteckt werden und ergeben einen festen Wall, der nicht umkippt. Insgesamt wurden 144 laufende Meter für insgesamt 70.000 Euro angeschafft. Sie können mit vier Eckelementen auch zu einem großen Becken zusammengebaut werden, um beispielsweise darin ein brennendes E-Auto zu löschen.

Die sogenannten „Boxwall“-Teile sind ein Sandsackersatzsystem: das mühsame Abfüllen, Transportieren und Aufschichten von Sandsäcken entfällt, ebenso das spätere Entsorgen des Sandes als Sondermüll.

Wie Johannes Hanisch berichtete, sei die Idee im Rahmen des Plans für einen bestmöglichen Zivil- und Katastrophenschutz entstanden, dieser werde in Weilburg mit vielen Maßnahmen konsequent umgesetzt. Denn die Tragödie im überschwemmten Ahrtal sei ein einschneidendes Erlebnis gewesen mit sehr schlimmen menschlichen Schicksalen und von Fluten hinweg gerissenen Häusern. Die klimatischen Veränderungen würden auch bei uns zu Starkregenereignissen führen. So mussten auch hier schon viele Keller ausgepumpt werden. Außerdem galt es, Schutt und Geröll sowie umgestürzte Bäume zu beseitigen.

Die Kosten für das neue System hätten sich die Stadt Weilburg und die Stadtwerke Weilburg geteilt, schilderte der Bürgermeister. Die Feuerwehr habe das mobile Hochwasserschutzsystem direkt in ihren Dienst gestellt. „Vielen Dank an alle, die das innovative System auf den Weg gebracht haben. Jetzt sind wir noch besser für das gerüstet, was wir nicht verhindern können, aber mit dem wir bestmöglich versuchen werden, umzugehen“, so Hanisch.

Schneller und mit weniger „Manpower“ einsetzbar

Das neue mobile Hochwasserschutzsystem sei wesentlich schneller und mit weniger „Manpower“ einsetzbar. Mit ihm könne kritische Infrastruktur wie Transformatoren oder Trinkwasser geschützt werden, auch der Bau eines Wasserreservoirs sei damit möglich. Weiterhin ließen sich mit dem Wallsystem im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes Anlagen für Wasser, Gas und Strom schützen.

Wie Christian Gros schilderte, existiere seit ein paar Monaten ein Verwaltungsstab und es sei ein Betreuungsplatz für rund 50 Personen eingerichtet worden. Auch sei die Turnhalle in Drommershausen in Notsituationen als Anlaufstelle vorgesehen, wenn keine Telefone oder andere Kommunikationswege mehr funktionieren würden. Und dort gebe es zudem auch eine Pelletheizung.

Das Lahntal sei nicht das Ahrtal, aber das Weiltal sei aufgrund seiner Topografie mit Hängen und Bachläufen ähnlich. Und man wisse nicht, ob solche schlimmen Unwetter auch zu uns kämen. Die neue Anschaffung könne aber Schäden minimieren, wenn sie denn schon nicht zu vermeiden seien. „Die Einsatzmöglichkeiten des Systems sind sehr vielseitig“, fügte Hanisch an, „es kann sowohl zur Hochwasserbekämpfung als auch zur Wasserrückhaltung – beispielsweise von kontaminiertem Löschwasser – und zu vielen weiteren Zwecken mehr eingesetzt werden“.

In den zurückliegenden zwei Jahren sind einige Maßnahmen und Investitionen der Stadt Weilburg im Bereich Katastrophen- und Zivilschutz umgesetzt worden. So wurden angeschafft: Notreserve 11 Kilogramm-Gasflaschen Propan-Butan in Gitterboxen, Notreserve Otto Kraftstoff in 20 Liter-Kanistern auf Transportpaletten, Notreserve Dieselkraftstoff im städtischen Tanklager, Beschaffungen diverser Heizlüfter Elektro 8kW und 3kW sowie diverser mobiler Stromerzeuger für Dieselkraftstoff. Eine Notkommunikation Telefon und Internet ist nun über Satelliten möglich, zusätzlich gibt es eine Funkausrüstung zum DMO-Notbetrieb des TETRA Digitalfunk der BOS. Material zur Einrichtung eines Betreuungsplatzes wurde besorgt, ebenso Handwerkszeug zur Vegetationsbrandbekämpfung, Löschrucksäcke, Schläuche und Armaturen zur Vegetationsbrandbekämpfung. Ein Faltbehälter für 10.000 Liter Wasser und ein mobiles Warnsystem MOWACOM wurden gekauft, eine Alarmierungsmöglichkeit für den Verwaltungsstab wurde eingerichtet. Die städtischen Sirenen wurden auf Digitalfunk umgerüstet, und für eine defekte Sirene in der Frankfurter Straße wurde als Ersatzbeschaffung ein Sirenenmast mit elektronischer Sirene installiert.

Und es fanden auch etliche Übungen statt: So trainierte die technische Einsatzleitung die Möglichkeiten bei einem Starkregenereignis oder die Bekämpfung eines Vegetationsbrands. Der Verwaltungsstab der Stadtverwaltung wurde geschult und auch der Aufbau eines Betreuungsplatzes wurde in den Blick genommen.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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