... Als Erste der zur Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn gehörenden Feuerwehr (zu der neben der Kernstadt 7 Stadtteil-Wehren gehören) erkannte die Feuerwehr Linter bereits im Jahr 1997, dass das bisher doch relativ unbekannte Thema Brandschutzerziehung eine der wichtigsten Aufgaben im vorbeugenden Brandschutz darstellt. Bis dahin gab es für die Kinder der Kindergärten sowie der Grundschule in dem Ort eine Führung im Feuerwehrhaus mit Erläuterungen der Fahrzeuge und Geräte. Diese Aufgabe wurde dann durch den damaligen Wehrführer Klaus Griebel und dessen Stellvertreter Jürgen Ludwig übernommen.

Ein schnelles Umdenken war erforderlich. Mit Unterstützung der Wehrführung, des Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Linter e. V sowie drei Kameraden aus der Einsatzabteilung setzte Klaus Maletzki seine Erfahrungen um. Durch die neu gegründete Arbeitsgruppe Bandschutzerziehung wurden erste Konzepte erarbeitet. Erstmals wurden auch pädagogische Aspekte und Erkenntnisse in Bezug auf Kinder und deren Verhalten zu Feuer (Neugier usw.) mit einbezogen.

Da es aber gerade im Bereich der Brandschutzerziehung in den Kindertagesstätten sehr schwer war, den Kindern im Vorschulalter vorbeugend das „richtige“ Verhalten in einem Brandfall/ Notfall näher zu bringen, entstand die Idee, eigens für diese Bedürfnisse spezielle Modellhäuser zu bauen. Ein Teil des Feuerwehrhauses wurde zeitweise umfunktioniert in eine Schreinerei, Malerei – und gelegentlich auch ein zweites Zuhause. Mit finanzieller Unterstützung von Unternehmen, dem Förderverein, dem Linterer Ortsbeirat aber auch eigenen finanziellen Mittel, entstand nach zahlreichen Stunden ein Feuerwehrhaus, Wohnhaus sowie Telefonhäuschen in Modellform.

Die Bauwerke wurden erstmals 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt und in die Brandschutzerziehung integriert. Ein Telefonhäuschen sowie die Küche eines Wohnhauses wurden jeweils mit einem funktionsfähigen Wandtelefon ausgestattet. Hier kann der Notruf 112 zu einer eigens dafür eingerichteten Leitstelle weitergeleitet werden. Die in dem Wohnhaus errichteten Innenräume können durch zwei an der Außenwand befindliche Nebelmaschinen von einander unabhängig verraucht werden, um somit unter Aufsicht das „richtige“ Verhalten der Kinder im Brandfall zu üben. Um die Neugier und somit einer eventuellen missbräuchlichen Auslösung eines Sirenenalarm vorzubeugen, wurde an der Außenwand des Feuerwehrhausen eine „Sirene“ installiert, welche durch einen montierten Feuermelder ausgelöst werden kann. Das Modell-Feuerwehrhaus wurde ergänzt durch zwei Miniatur-Unimog-Einsatzfahrzeuge, um eine spielerische Feuerwehreinsatzfahrt durchzuführen.

Die 2,60 mal 1,30 Meter großen Häuser sind heute aus der Brandschutzerziehung der Freiwilligen Feuerwehr Linter nicht mehr wegzudenken und haben sich schon bei zahlreichen Veranstaltungen sowie Brandschutzerziehungsmaßnahmen bewährt.

So hat beispielsweise der Fachbereich Brandschutzerziehung und Aufklärung des Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg e. V. bereits mehrfach die Ausrüstung genutzt. Beim Hessischen Feuerwehrtag 2002 in Lorsch, der Feuerwehr- Aktionsmeile des Hessentag 2005 in Weilburg oder aber im vergangenen Jahr bei einem dreitägigen Workshop auf der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel.

In einer kleinen Feierstunde konnten Kreisbrandinspektor Hauch, Bürgermeister Richard, der Landtagsabgeordnete Peuser und Frau Staatssekretärin Scheibelhuber gratulieren.

Siehe auch www.hessen.de.