Bad Camberg. In der Median Hohenfeld-Klinik in Bad Camberg sind am Sonntagnachmittag 180 000 Liter Wasser ausgelaufen und unter anderem mit Chlor in Berührung gekommen. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften bis in die frühen Morgenstunden damit beschäftigt, das Wasser abzupumpen und abzutransportieren ...

Im Hof der Klinik hatte die Feuerwehr Bad Camberg ihre Fahrzeuge und Geräte aufgebaut: Rechts halten sich zusätzliche Einsatzkräfte als Ablösung bereit, im Hintergrund findet eine Lagebesprechung der Einsatzleitung statt. Foto: Freiwillige Feuerwehr Bad CambergBild: Im Hof der Klinik hatte die Feuerwehr Bad Camberg ihre Fahrzeuge und Geräte aufgebaut: Rechts halten sich zusätzliche Einsatzkräfte als Ablösung bereit, im Hintergrund findet eine Lagebesprechung der Einsatzleitung statt. Foto: Freiwillige Feuerwehr Bad Camberg

Technischer Defekt

Von KATJA MIELCAREK

Die erste Alarmierung, die gegen 16.15 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg einging, klang nach einem Routine-Einsatz: Keller unter Wasser. „Das lief bei uns zunächst unter H1, also eine Hilfeleistung, ein kleinerer Einsatz“, berichtet der stellvertretende Stadtbrandinspektor von Bad Camberg, Alexander Rembser.

Schnell stellte sich allerdings heraus, dass die Wehrkräfte es mit einer alles andere als alltäglichen Situation zu tun hatten: Es stand nicht nur der Fußboden eines beliebigen Kellerraums unter Wasser, sondern der Technikraum war zwischenzeitlich bis zur Decke mit Wasser gefüllt.

„Alles unkritisch“

„Erschwerend kam hinzu, dass dort alle die Stoffe gelagert waren, die man zum Betrieb eines Schwimmbades braucht, unter anderem auch Chlor. Damit hatten wir es mit einem Gefahrgut-Einsatz zu tun“, schildert Rembser die Situation. Der Chloranteil im Wasser war zehn Mal höher als für Menschen zugelassen. Im gleichen Raum eingelagerte Schwefelsäuregebinde blieben nach den ersten Erkenntnissen unbeschädigt.

Angesichts dieser Situation wurde der zweite Zug der Bad Camberger Feuerwehr mit Stadtbrandinspektor Richard Burbach, der das Kommando übernahm, nachalarmiert. Dazu kamen noch die Technische Einsatzleitung der Bad Camberger Feuerwehr, die Werksfeuerwehr der Firma Infraserv aus dem Gewerbepark Höchst, die der Feuerwehr einen Fachberater stellte, und die Untere Wasserbehörde. Der Gefahrgutzug Limburg-Weilburg stellte außerdem sicher, dass sich in der Luft keine gefährlichen Stoffe befanden. „Da war zum Glück alles unkritisch“, berichtet der stellvertretende Stadtbrandinspektor. Alles in allem seien rund 100 Wehrleute im Einsatz gewesen.

In der Folge sei es darum gegangen, die immense Wassermenge abzupumpen und abzutransportieren. Dabei hätten ein Transportbehälter der Firma Infraserv und der Saugwagen der Firma Reusch aus Limburg wichtige Dienste geleistet, sagt Rembser. Beide zusammen fassen 44 Kubikmeter Flüssigkeit. Es dauerte also, bis die 180 Kubikmeter Wasser, das entspricht den 180 000 Litern, verarbeitet waren. Zum Vergleich: In eine handelsübliche Badewanne passen etwa 100 Liter. Das Wasser sei zur Kläranlage nach Niederselters in ein Wasserrückhaltebecken gebracht worden.

Bis in die Morgenstunden

Die Feuerwehr Oberselters übernahm die Entleerung der Tankwagen. In der Kläranlage werde das Gemisch in den nächsten Tagen analysiert, neutralisiert und schließlich dem Abwasser zugeführt. Der Einsatz habe sich bis in die frühen Morgenstunden hingezogen, so der stellvertretende Stadtbrandinspektor. Der DRK-Ortsverband Bad Camberg habe den Wehrkräften mit Verpflegung unter die Arme gegriffen.

Es habe einen technischen Defekt gegeben, sagt Heike Bäcker, die kaufmännische Leiterin der Klinik. Um welchen Defekt es sich konkret handele, könne sie noch nicht sagen, da der Technikraum noch gesperrt sei. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont Bäcker. Auch den Schaden kann sie deshalb derzeit noch nicht beziffern.

Aktuell sei der Schwimmbadbereich gesperrt. Wie lange das so bleibt, hänge davon ab, wie groß die Schäden an der Technik sind. „Wenn wir alles ersetzen müssen, wird die Schließung länger dauern müssen.“ Die Hauptsache sei aber, dass zu keiner Zeit irgendeine Gefährdung für die Angestellten und Patienten der Klinik bestanden habe. Das hätten sowohl die Feuerwehr als auch die Fachleute der Klinik vor Ort sichergestellt. Und letztlich kann die kaufmännische Leiterin dem Vorfall noch etwas Positives abgewinnen: „Das Ganze war eine gute Übung für einen wirklichen Ernstfall.“ Man wisse nun, dass die Zusammenarbeit klappe, wenn es mal notwendig werden solle.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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