Hofheim. Stadtbrandinspektor Gerhard Freund ist tot. Der Diedenbergener Brandschützer, der im Frühjahr 2014 auch zum Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands gewählt worden war, starb am Samstag im Alter von 58 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Gerhard Freund war über 45 Jahre lang mit Leib und Seele Feuerwehrmann, dessen Karriere klassisch verlief ...

Bild: Stadtbrandinspektor Gerhard Freund ist am Samstag im Alter von 58 Jahren gestorben -Foto: JOERG DANIEL

Als 13-Jähriger trat Freund der Jugendfeuerwehr in seinem Heimatort Diedenbergen bei. Dort legte er den Grundstein für seine berufliche Karriere sowie sein ehrenamtliches Engagement. 1973 wurde er aktiver Brandschützer in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr in „seinem“ Stadtteil. Freund war in dieser Zeit unter anderem bei dem großen Ikea-Einsatz in Wallau 1984 dabei, als das Möbelhaus bis auf die Grundmauern niederbrannte. Über zehn Jahre engagierte sich der passionierte Feuerwehrmann außerdem als Ausbilder der Atemschutzgruppe.

Von 1999 bis 2001 war Gerhard Freund stellvertretender Wehrführer und dann von 2001 bis 2013 Wehrführer der Diedenbergener Feuerwehr. Dieses Amt legte Freund nieder, als er 2013 die Nachfolge von Stadtbrandinspektor Wolfgang Reinhardt antrat, dessen Stellvertreter er schon seit 2002 war. Von daher war Freund auch prädestiniert für diese Tätigkeit als Ehrenbeamter, weil er bestens wusste, was auf ihn als Stadtbrandinspektor zukommen würde.

Außerdem war Gerhard Freund seit 2005 Angestellter der Stadt Hofheim im feuerwehrtechnischen Dienst. Davor war der gelernte Maler und Lackierer für die Werksfeuerwehren des Reifenproduzenten Pirelli, des Krifteler Farbenherstellers Ispo und der Rüsselsheimer Opel AG tätig gewesen.

Seine jahrzehntelange große Erfahrung als Brandschützer hatte schließlich im April 2014 dazu geführt, dass er auch Chef des Kreisfeuerwehrverbands wurde. Freund löste Joachim Dreier als Vorsitzenden ab, der als Kreisbrandinspektor in den Rheingau-Taunus-Kreis wechselte. Der Dachverband aller Wehren im Kreis zählt mehr als 1600 aktive Feuerwehrangehörige. Die 35 Wehren, die im Kreisfeuerwehrverband zusammengeschlossen sind, bringen es auf 3500 Mitglieder.

Im Frühjahr dieses Jahres hat Gerhard Freund seine langjährige Lebensgefährtin Yvonne geheiratet, weil er sehr zuversichtlich war, seine Krankheit zu überwinden. Beim Grenzgang des Heimatgeschichtsvereins im Mai kündigte Freund dann auch an, dass er beim diesjährigen Feuerwehrlauf beim Drei-Kilometer-Schnupperlauf mitmachen wolle. Weil sich seine Pläne nun doch nicht erfüllten, ist der Tod des 58-Jährigen für seine Ehefrau und seine Tochter aus erster Ehe besonders schmerzlich.

Da Freund einer der Väter des 112-Laufs war, hat die Diedenbergener Wehr beschlossen, dass der diesjährige Feuerwehrlauf trotz des Tods des beliebten Stadtbrandinspektors nicht abgeblasen wird. Vielmehr sollen die teilnehmenden Brandschützer bei der zwölften Auflage des 112-Laufs am Sonntag im Gedenken und mit dem gebotenen Respekt an den langjährigen Kameraden starten. (wom)

KFV: Unser tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen des Kameraden Gerhard Freund sowie dem KFV Main-Taunus. Freund

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.