140401 loescheimerLimburg/Weilburg. Die personelle Entwicklung bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg gibt Anlass zur Sorge, so der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg, Thomas Schmidt, in einer Stellungnahme bei der letzten Kreistagssitzung ...


Zu wenig Feuerwehrleute

Die Feuerwehren in den Gemeinden stünden auf dem Prüfstand. Vielfach sei die Tageseinsatzbereitschaft nicht mehr zu gewährleisten und die Feuerwehrfahrzeuge blieben teilweise in den Feuerwehrhäusern stehen. Würden sie trotzdem zur Einsatzstelle kommen, wären die Fahrzeuge immer öfter unterbesetzt und ein geregelter und effektiver Einsatzablauf somit nicht möglich. Werbeaktionen für den Nachwuchs blieben bisher leider ohne großen Erfolg, obwohl jede Bürgerin und jeder Bürger in einer der Freiwilligen Feuerwehren, wie alle anderen Feuerwehrleute im Landkreis auch, ehrenamtlich mitmachen kann!

Neue "Zentralfeuerwehren"

Aufgrund der mangelnden Einsatzkräfte und der hohen Kosten, die für die Beschaffung und Unterhaltung der Feuerwehrgerätschaften und der Unterkünfte von den Gemeinden aufzubringen sind, werden mittlerweile vom Hessischen Innenministerium andere Umsetzungsmodelle zur Sicherung des Brandschutzes erwogen. So soll es nach derzeitigen Planungen und wie zum größten Teil in den anderen europäischen Ländern üblich, zukünftig in Hessen nur noch maximal fünf große „Zentralfeuerwehren“ mit Spezialgeräten geben. Geeigneter Standorte werden noch gesucht. Somit wären dann für jede Kommune (Stadt und Gemeinde) vorzugsweise Kleinfeuerwehrfahrzeuge (KFWFZ) als Transporter für die grundsätzlich geforderten Löschgeräte mit 6 Sitzplätzen für das Personal vorzuhalten. Müssen wider Erwarten dennoch Einsatzkräfte nachgeführt werden, erfolgt das mit den Dienstfahrzeugen der Bürgermeister.

140401 loescheimerBürger müssen Löschgeräte vorhalten

Da durch die Anfahrtszeiten der neuen Zentralfeuerwehren die gesetzlich vorgeschriebene 10 Minuten Hilfsfrist nicht einzuhalten ist, muss jeder einsatztaugliche Bewohner zwischen 16 und 62 Jahren zur ehrenamtlichen Mithilfe im Brandschutz herangezogen werden. Dies in Anlehnung an die Preußische Feuerlöschordnung. Die Aufgabe des grundsätzlichen Brandschutzes wird somit auf die Bewohner der Ortschaften abgewälzt. Hier ist das an der Landesfeuerwehrschule Hoyerswerda entwickelte Modell „Bürger helfen einander“ die Lösung mit der größten Zukunftschance. Es sieht vor, dass jede Wohnung im Landkreis mit mindestens zwei Löscheimern auszurüsten ist. Bereits vor den Gründungen der ersten Feuerwehren im 18. Jahrhundert mussten tragbare Löschbehälter, damals noch aus ledernem Material, vorgehalten werden. Die neuen Löscheimer müssen der DIN EN 14007 entsprechen und stets verfügbar sein. Die DIN EN 14007 sieht vor, dass der Löscheimer mindestens einen Inhalt von 15 l haben muss. Der Eimer muss aus Kunststoff oder Metall in Grundfarbe rot mit weißer Aufschrift „LÖSCH-EIMER“ in einer minimalen Schriftgröße von 72 mm ausgeführt sein. Weiterhin ist in jeder Wohnstraße eine Aluminiumleiter von mindestens 8 m Länge griffbereit vorzuhalten.

Bild: Löscheimer nach Norm

Je nach Gebäudehöhe muss die Leiter auch noch länger ausgeführt sein. Die Städte und Gemeinden sind verpflichtet für diese Gerätschaften Zuschüsse zu gewähren und straßenweise eine Schöpfstelle für Löschwasser zu schaffen. Die Feuerwehrgeräte dürfen nicht zweckentfremdet werden und müssen ausschließlich dem Brandschutz zu Verfügung stehen.
Noch offen ist, wer die vorgeschriebene Schutzausrüstung für die Helfer (z. B. Helme, Schutzkleidung, Stiefel) beschafft, deren Kosten trägt und wo diese vorgehalten werden müssen.

Aufgrund dieser einschneidenden Entscheidung hat man sich entschlossen, die Bewohner ab sofort im Umgang mit den für sie ungewohnten Geräten zu unterweisen, damit diese die vorgesehenen Aufgaben bereits bis zur endgültigen Einführung üben können und dann auch beherrschen.

Einweisungen für Bürger

Um die Unterweisungen möglichst effizient durchführen zu können, werden diese heute, am 01.04.2014, ab 17:00 Uhr im gesamten Kreisgebiet an den noch vorhandenen Feuerwehrhäusern durchgeführt, so der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Bernd Rompel. Als besonderer Anreiz erhalten die ersten 20 Personen je Ortsteil jeweils einen vorgeschriebenen Löscheimer gratis. Wer an den heutigen Einweisungen nicht teilnehmen kann, hat per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! die Möglichkeit abzusagen und innerhalb der nächsten 14 Tage einen neuen Termin zu vereinbaren.

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