Dornburg-Dorndorf. Bei der 20-jährigen Katharina Wüst liegt die Feuerwehr im Blut. Ihr Papa Karl-Heinz ist stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Dornburg und Wehrführer in Dorndorf. Sie und ihre Zwillingsschwester haben ihren Papa immer begleitet und Interesse an der Feuerwehr gehabt ...

Katharina Wüst: „Mein Papa ist Wehrführer, ich habe die Tage gezählt, bis ich endlich mitdurfte“

„Es stand nie zur Frage, da nicht mitzumachen“, so Wüst. Sie konnte es gar nicht erwarten, mit zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen. „Als wir neun geworden sind, haben wir gefiebert und die Tage gezählt bis wir endlich mit durften“, so die junge Feuerwehrfrau weiter. Und auch nach der Jugendfeuerwehr war für sie klar, in die Einsatzabteilung zu wechseln. „Die Grundsteine für den Einsatzdienst wurden in der Jugendfeuerwehr gelegt“, erinnert sie sich, „ich habe mich darauf gefreut, bei den Großen dabei zu sein.“

Ihr erster Einsatz war direkt der große Schreinereibrand 2014 in Thalheim. „Es war aufregend, aber ich hatte ein wenig Angst, ob ich alles richtig machte“, erinnert sie sich, „aber dafür besuchte ich ja auch die Lehrgänge.“ Durch den Besuch der Lehrgänge würde sich eine Routine entwickeln, welche ihr bei den Einsätzen dann zugute käme. Dennoch sei bei den Einsätzen immer ein wenig Aufregung mit dabei. Es ist wichtig, den Respekt nicht zu verlieren. Neben der Grundausbildung hat sie den Lehrgang für Atemschutzgeräteträger, zum Funken, für Maschinisten und Truppführer absolviert. Die Lehrgänge seien anstrengend gewesen und sie habe teilweise die Zähne zusammenbeißen müssen. „Aber ich wusste ja, wofür ich es mache“, so Wüst. Aktuell ist sie in Dorndorf die einzige Frau, welche Atemschutzgeräteträgerin ist. Durch regelmäßigen Sport fühlt sie sich fit genug, hat aber auch die Möglichkeit, zu sagen, wenn es mal nicht geht. Sie würde gerne noch den Lehrgang zum Gruppenführer machen und Verantwortung für mehrere Einsatzkräfte übernehmen. Dabei ist sie niemand, der sich in den Vordergrund drängt: „Ich werde dort eingesetzt, wo ich gebraucht werde.“

Doch auch neben der Einsatzabteilung bringt sie sich bei der Feuerwehr ein. Seit einem Jahr arbeitet sie als Kassenführerin im Vorstand mit.

„Auch im Vorstand werden Leute gebraucht“, so Wüst zu ihrem Engagement. Beruflich befindet sie sich derzeit in der Ausbildung zur Industriekauffrau in Diez.

Der Weg ist weit, um bei jeder Alarmierung den Arbeitsplatz zu verlassen. „Doch bei einer größeren Sache dürfte ich zum Einsatz nach Dornburg fahren.“ Neben der Einsatzabteilung gehört sie auch zur Einsatzabteilung in Bad Camberg-Erbach, wo ihr Freund aktiv ist. Für sie gehört die Feuerwehr zu ihrem Leben dazu: „Man lebt ja auch ein bisschen dafür.“ Daher ist es für sie selbstverständlich, so lange bei der Feuerwehr zu bleiben wie es geht.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.