Limburg-Weilburg. Für einen guten Brandschutz sind zwei Dinge unabdingbar: motivierte und gut ausgebildete Feuerwehrmänner und eine gute Ausrüstung. Die 111 Feuerwehrvereine mit 106 Einsatzabteilungen im Landkreis Limburg-Weilburg erfüllen diese Anforderungen ...
Bild: Stephan Heidl (23) trat mit elf Jahren in die Jugendfeuerwehr Laubuseschbach ein. Heute ist er in der Einsatzabteilung aktiv und engagiert sich in seinem Heimatort und auf Kreisebene in der Jugendfeuerwehr. (Foto: Schindler)
KAMPAGNE Weiterbildungen und Ausrüstung schaffen Sicherheit
VON ANNA-SOPHIE SCHINDLER
Die Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr ist in der bundesweiten Feuerwehrdienstvorschrift geregelt. Innerhalb der einzelnen Feuerwehren erhalten die Mitglieder eine Grundausbildung und lernen die Arbeitsweisen und Gefahren kennen. Auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule in Kassel können weitere Lehrgänge besucht werden. "Die Ausbildung ist wichtig, denn sie schafft Sicherheit und trägt auch zur persönlichen Weiterentwicklung bei", sagt Bernd Rompel vom Kreisfeuerwehrverband.
2684 Feuerwehrmänner sind in den Einsatzabteilungen in den 19 Städten und Gemeinden des Kreises aktiv. Zunächst wird jeder Feuerwehrmann als Truppenmann ausgebildet. Er lernt dabei, wie man im Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp arbeitet. Der Lehrgang zum Truppenmann umfasst 70 Stunden und kann auf Kreisebene an fünf Wochenenden oder während zwei Wochen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel absolviert werden. In einem zweiten Teil des Lehrgangs geht es darum, dass die Feuerwehrmänner selbstständig arbeiten können. "Mit diesen beiden Ausbildungsabschnitten ist man eine Einsatzkraft, die zum Beispiel bei Bränden außerhalb der Gebäude eingesetzt werden kann", sagte Rompel.
In fachspezifischen Lehrgängen kann sich der Feuerwehrmann weiterbilden. In Sprechfunkseminaren wird gelernt, wie Nachrichten übermittelt werden.
Ein Feuerwehrmann kann sich zum Maschinisten ausbilden lassen. "Der Maschinist fährt das Fahrzeug und muss nach dem Einsatz kontrollieren, ob alle Geräte vorhanden sind."
Um Brände innerhalb von Gebäuden zu Löschen muss der Feuerwehrmann ein Atemschutzgerät tragen. In einem entsprechenden Seminar lernt er den Umgang mit der Sauerstoffmaske und Suchtechnischen innerhalb verrauchter Gebäude.
Im Landkreis gibt es 37 Ausbilder, die ihre Kameraden in den Lehrgängen Schulen. Die Ausbilder selbst haben Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule absolviert. Finanziert werden die Lehrgänge vom Land Hessen. Arbeitgeber bekommen den Ausfall von Mitarbeitern erstattet oder die Auszeichnung "Partner der Feuerwehr".
Nicht jede Einsatzabteilung des Kreises besitzt jedes Fahrzeug
Im vergangenen Jahr wurden die Feuerwehrmänner aus dem Landkreis zu 1168 Einsätzen gerufen. Dabei wurden 161 Personen gerettet, 64 verletzt und 12 Personen starben. 400 Mal löschten die Feuerwehrmänner Brände, darunter auch acht Großbrände. Im November 2013 waren 274 Feuerwehrmänner aus acht Wehren bei dem Einsatz, der von abends um 23 Uhr bis morgens um 7 Uhr andauerte.
Auch bei Verkehrsunfällen und Unwettern leisteten die Feuerwehren den Bürgern des Landkreises Hilfe. Die freiwilligen Helfer rückten zu 512 Hilfseinsätzen aus.
Für diese Einsätze sind die Feuerwehren des Landkreises gut ausgerüstet, obwohl nicht jede Einsatzabteilung jedes Fahrzeug besitzt. Der Einsatzleitwagen bestehend aus einem Gerätewagen "Information und Kommunikation" und einem Logistikwagen gibt es nur einmal im Kreis. Der Wagen wurde vom Land Hessen angeschafft und steht in Limburg.
Eine 30 Meter lange Drehleiter mit Korb haben die Feuerwehren in Weilburg, Bad Camberg, Runkel, Elz und Limburg. "Früher gab es solch eine Leiter nur in Limburg, aber die Häuser werden immer größer, so dass mehr Leitern angeschafft wurden", erklärte Rompel.
In Limburg gibt es einen Gefahrgutzug, mit dem ätzende Stoffe und Benzin abgepumpt werden können. In Obertiefenbach und Runkel gibt es zusätzlich eine Dekontaminationsgruppe, die ein Duschzelt und Gummianzüge besitzt, mit denen bei Gefahrgutunfällen gearbeitet werden kann. Die Feuerwehren Weilburg und Weilmünster besitzen einen Erkundungskraftwagen, mit dem giftige Stoffe in der Luft gemessen werden können.
Neben Ausbildung und Ausrüstung ist der Nachwuchs wichtig für die Feuerwehren. In 98 Jugendfeuerwehren bereiten sich 1215 Jugendliche auf den Dienst in der Einsatzabteilung vor. Dennoch reicht der Nachwuchs in den Feuerwehren nicht aus. Daher wurden bereits 33 Kinder- oder Bambinifeuerwehren gegründet, in denen sich 460 Mitglieder auf die Jugendfeuerwehr vorbereiten. Die Kleinen lernen, wie sie Feuern und Unfällen vorbeugen und wie sie sich in Notsituationen verhalten müssen. Des Weiteren stehen soziale Kompetenzen im Mittelpunkt.
Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2014
Dokument erstellt am 25.09.2014 um 18:02:00 Uhr
Letzte Änderung am 25.09.2014 um 18:36:16 Uhr
Mehr Infos zur Imagekampagne auf www.steig-ein.info per Klick auf das nachfolgende Logo:
